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Entwicklung des Baumhofquartiers Marktheidenfeld

Der Landkreis Main-Spessart hat das Ziel das ehemaligen Krankenhausgelände an der Baumhofstraße in eine moderne und soziale Nachnutzung von Arbeit, Versorgung und Wohnen umzuwandeln.

Das neue Baumhofquartier stellt die medizinische und pflegerische Versorgung der Menschen im Landkreis Main-Spessart sicher. Zukünftig wird ein großer Bedarf bei der Versorgung von Demenzpatienten und der Bereitstellung von adäquatem Wohnraum für Senioren, Auszubildende, Mitarbeitende, Familien und Menschen mit Behinderung bestehen.

Der Standort Marktheidenfeld wird unter dem Motto „Gesundheit & Leben“ eine zentrale Rolle für die Versorgung im Landkreis spielen. Die Verantwortlichen haben sich frühzeitig mit Nachnutzungskonzepten für das Gelände an der Baumhofstraße beschäftigt. Entstanden ist mit Unterstützung des Bayerischen Gesundheits- und Pflegeministeriums das Konzept „Baumhofquartier“ – ein Regionales Gesundheits- und Pflegekompetenzzentrum (RGPZ).

Nachfolgend werden die wichtigsten Ansätze aus diesem Konzept zusammengefasst.

 

Planung künftiges Baumhofquartier

Das Quartier wird „Gesundheit & Leben“ Raum bieten. Es entsteht ein Zentrum mit Versorgungsstrukturen für Soziales und Alter, die Aus- und Fortbildung von Gesundheitsberufen und Forschung.

Die bestehende Krankenhausimmobilie wird übergangsweise noch einige Jahre genutzt, um den einzelnen Bestandteilen des Quartiers einen schnellen Start bis zum Umzug in die neuen Gebäude zu ermöglichen.

In die bestehende Immobilie soll die organisatorische Zentrale des Regionalen Gesundheits- und Pflegekompetenzzentrums eingerichtet werden, aber auch andere Organisationen, welche den Menschen im Landkreis mit Beratung zur Seite stehen, wie z.B. der Pflegestützpunkt des Landkreises Main-Spessart und das Quartiersbüro. Auch ein Technologiepark zum Gründen und Vernetzen, Erlebnisräume für Wohnassistenten und mit seniorengerechter Ausstattung sowie die Außenstelle des Landratsamtes mit Verwaltungsräumen für Jugend, Gesundheit und Soziales werden zunächst darin Platz finden.

Sowohl im bestehenden Gebäude als auch in der finalen Bebauung zielt das RGPZ darauf ab, die Versorgung zwischen ambulanten und stationären Leistungen besser zu vernetzen, ein digitales Bürger- und Patientenportal aufzubauen und über mobile Dienste die Versorgung im eigenen Zuhause zu stärken.

Im Vordergrund steht der „Dienst am Menschen“ mit Therapieangeboten wie medizinische Spezialpraxen z.B. für Wundmanagement, Diabetes und Ernährung, Physio- und Ergotherapie, Stomatherapie oder ein Stützpunkt der Community Nurse (früher „Gemeindeschwester“), aber auch Friseur, Kosmetik und Fußpflege als Angebot für die Bewohnerinnen und Bewohner des gesamten Wohnviertels, Marktheidenfeld und Umgebung. Generationenübergreifend sind der Betrieb einer Kindertagesstätte, Gastronomie und temporäre Betreuungsangebote mit Ehrenamtsstützpunkt angedacht.

Alle Einrichtungen im Quartier werden das besondere Augenmerk auf die Demenz richten, weil diese Erkrankung und Alterserscheinung stark ansteigen wird und damit die Versorgung für den gesamten Landkreis sichergestellt werden soll. Dies beginnt bei der Fachweiterbildung für Altersmedizin in der Pflegeschule und geht bis hin zu Unterstützungsleistungen für den Verbleib im gewohnten Zuhause.

 

Übersichtsplan des Baumhofquartiers

 

  1. 1) Seniorenzentrum mit Demenzfokus – „Passgenau wohnen, pflegen, betreuen"

    Geplant ist ein neues Seniorenzentrum mit Schwerpunktsetzung auf Demenz zur Tages-, Kurzzeit- und Nachtpflege. Zu der Einrichtung gehört unter anderem eine großzügige Außenanlage, der Demenzgarten. Angegliedert werden soll ein Demenzhotel, wo pflegende Angehörige sich erholen bzw. mit einem abgestimmten Fortbildungsangebot den Umgang mit dementiellen Angehörigen erlernen können. Am Platz des bestehenden Seniorenzentrums und Klinikgebäudes entsteht ein Wohnkomplex für Betreutes- und  modernes Servicewohnen. Ziel ist es, älteren Ehepaaren eine individuelle Versorgung und Wohnraum anzubieten.

    Die intensivste Betreuung findet sich in der beschützten Einheit der stationären Einrichtungen. Ist diese intensive Unterstützung nicht notwendig, leben die Senioren im betreuten Wohnen in stationärer Pflege, Wohngemeinschaften, Appartements im Seniorenzentrum oder nutzen das Tagespflegeangebot. Rüstige Senioren leben im Servicewohnen, was den Einrichtungen angegliedert ist. Im Quartiersbüro werden Leistungen koordiniert. Diese Angebote werden flankiert durch den ambulanten Pflegedienst in einer 24-Stunden-Rufbereitschaft mit Systemkontrolle, Spezialpflege und „Gemeindeschwester“.

  2. 2) Akademie für Gesundheitsberufe

    Seit 1989 betreibt das Klinikum sehr erfolgreich sein eigenes Bildungszentrum für Pflegeberufe. Dieses soll auch weiterhin am Baumhofquartier angesiedelt bleiben und zu einer Akademie für Sozial- und Gesundheitsberufe mit einem reichhaltigen Angebot zur Aus-, Fort- und Weiterbildung ausgebaut werden. Durch die Anbindung an eine Hochschule sollen Studienplätze angeboten werden.

    Darüber hinaus werden Seminare und Kurse und gezielte Einzelweiterbildungen für Privatpersonen angeboten.

  3. 3) BRK / Zentralküche / Technikzentrale

    In einem neu zu errichtenden Gebäude sollen verschiedenste zentrale Aufgabe für das Baumhofquartier gebündelt werden. Dabei spielt die Versorgung der Infrastruktur mit Strom, Wasser und Heizung eine wichtige Rolle. Das Gebäude wird eine zentrale Großküche bekommen, die im Rahmen der Inklusion das Quartier und die regionale Sozial- und Gesundheitseinrichtungen zentral mit Essen versorgen soll.

    Darüber hinaus wird das Bayerische Rote Kreuz (Kreisverband Main-Spessart) das Gebäude nutzen, um technische Fahrzeuge unterzubringen und mit Fortbildungsräumen und Büros seine Arbeit für die Region sicherzustellen.

  4. 4) Quartierszentrum

    Das Quartierszentrum wird ein Ort der Begegnung und Kommunikation sein. Es ist die Anlaufstelle der Bewohnerinnen und Bewohner des Baumhofquartiers, Baumhof-Beschäftigten, Kinder und Besucher sowie allen allen im Wohnviertel. Generationenübergreifende Angebote wie Kindertagesstätte und Café, Bistro und Restaurant kennzeichnen die Ausgestaltung. Zusätzlich wird es ein Kulturzentrum mit moderner Raumgebung und Technik geben, die für Ausstellungen, Vorträge, Zusammenkünfte, Feiern und sonstige Veranstaltungen genutzt werden können. Darüber hinaus werden im Quartierszentrum niederschwellige Beratungsdienstleistungen angeboten.

  5. 5) Wohnen

    Auf dem Gelände werden mehrere Komplexe für unterschiedliche Wohnsituationen entstehen. Sowohl Schüler und Auszubildende, neue Mitarbeitende von auswärts oder junge Menschen in einer Inklusionswohngruppe werden Wohnraum finden. Darüber hinaus wird es Wohnungen mit sozialer Bindung und einige frei vermietbare Bereiche geben.

    Ziel ist es, eine breite Durchmischung der Wohnsituationen zu entwickeln, sodass langfristig eine sich gegenseitig helfende bunte Quartiersgemeinschaft entsteht, in der das Miteinander leben und die gegenseitige Unterstützung im Vordergrund stehen. Insgesamt wird es rund 200 Wohneinheiten im Baumhofquartier geben.

  6. 6) Forschungszentrum: Gründen + Forschen + Vernetzen

    Zusammen mit Industriepartnern entsteht ergänzend zur Akademie für Gesundheitsberufe Raum für zukunftsgewandte Themen. Start-ups aus dem medizinischen Bereich können sich hier ansiedeln, um die Innovationskraft des Landkreises in seiner Gesundheitsversorgung zu stärken und Zukunftslösungen von heute und morgen zu finden. Unternehmen wird ein optimaler Rahmen geboten, um ihre Produkte, Prozesse und Dienstleistungen in realen Versorgungssituationen zu pilotieren und in angewandter Forschung zu erproben.

    Darüber hinaus kann eine Art Showroom aufgebaut werden, um potentiellen Kunden im Livebetrieb die Ergebnisse zu präsentieren. Ziel ist es, mit Fördergeldern, regionalen und überregionalen Partnern, Universitäten und Hochschulen innovative und zukunftsorientierte Projekte zu entwickeln und umzusetzen.

  7. 7) Parkhaus

    Das Baumhofquartier wird aufgrund der Menge an Bewohnern, Mitarbeitenden und weiteren Gästen Abstellmöglichkeiten für PKW und Fahrräder bieten. Hierzu soll ein modernes und zentrales Parkhaus mittig im Quartier errichtet werden. Auch Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge sind in ausreichender Menge geplant.

Wichtige Fragen und Antworten zum Baumhofquartier

 

  1. Was genau ist ein RGPZ und was hat es mit dem Baumhofquartier zu tun?

    Das Regionale Gesundheits- und Pflegekompetenzzentrum (RGPZ) hat zwei Bausteine.

    Ein Bestandteil ist die Vernetzungsplattform, auf die alle Akteure im Bereich Gesundheit und Pflege Zugriff haben. Dies sind beispielsweise Patienten, Bewohner, Ärzte, Pflegedienste, Therapiezentren, Sanitätshäuser und viele mehr. Mithilfe der Plattform können die Akteure miteinander kommunizieren, Daten verwalten oder austauschen und Informationen finden (digitales Ökosystem). Solch ein System muss eingerichtet und fortlaufend gepflegt werden, wozu qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt werden.

    Der zweite Baustein sind die Pflege- und Gesundheitslotsen (CCM – Care- und Casemanager). Sie unterstützen die Menschen, um sich schnell und ohne Umwege im Gesundheits- und Pflegedschungel zurechtzufinden. Für Ihre Arbeit nutzen die Lotsen die Vernetzungsplattform.

    Im zukünftigen Baumhofquartier wird die Schaltzentrale des RGPZ entstehen.

  2. Inwiefern sichert das Baumhofquartier die Versorgung der Menschen in und um Marktheidenfeld?

    Um diese Frage zu beantworten, müssen wir auf die demografische Entwicklung blicken. 2021 kümmern sich im Landkreis Main-Spessart etwa 75.000 18- bis 65-Jährige um 30.000 über 65-Jährige. Bis 2040 wird die Zahl der 18- bis 65-Jährige im Landkreis auf etwa 61.000 sinken. Sie werden sich gleichzeitig aber um fast 40.000 über 65-Jährige kümmern.
    (Quelle: IGES, auf Grundlage von Bevölkerungsvorausberechnungen Bayern (LfStat 2019))

    Dies zu stemmen, wird mit dem herkömmlichen System nicht mehr möglich sein. Dem wollen wir entgegenwirken, indem die Leistungserbringer besser miteinander vernetzt und koordiniert werden - hier kommt das Regionale Gesundheits- und Pflegekompetenzzentrum (RGPZ) ins Spiel.

    Die Bewohnerinnen und Bewohner in und um Marktheidenfeld sind aber auch jetzt weiterhin medizinisch gut versorgt. Bereits mit Eintreffen des Rettungsdienstes beginnt die Behandlung des Patienten und wird professionell und kompetent am Klinikum Main-Spessart in Lohr weitergeführt.

  3. Wieso können die kleinen Krankenhäuser wie das in Marktheidenfeld nicht erhalten bleiben?

    Jede Patientin und jeder Patient soll bei einem Krankenhausaufenthalt eine Diagnose und Behandlung nach dem bestmöglichen Standard erhalten. Hierfür ist nicht nur eine moderne medizintechnische Ausstattung wichtig. Ein Krankenhaus benötigt zudem Fachkräfte, die gut ausgebildet und in der Handhabung der Technik geübt sind. Dies an mehreren Standorten im Landkreis Main-Spessart vorzuhalten ist weder personell noch finanziell möglich.

    Mit dem zentralen Klinikstandort in Lohr sichern wir langfristig eine moderne und ortsnahe Grund- und Regelversorgung für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises.

     

  4. Bleibt das Bildungszentrum für Pflegeberufe in Marktheidenfeld?

    Ja, das Bildungszentrum für Pflegeberufe bleibt an seinem Standort in Marktheidenfeld. Bereits seit vielen Jahren ist es als DEKRA-zertifizierte Berufsfachschule etabliert und wir möchten diesen Weg weiter verfolgen. Mit dem zukünftigen Baumhofquartier soll das Bildungszentrum zu einer Akademie für Sozial- und Gesundheitsberufe mit einem reichhaltigen Angebot zur Aus-, Fort- und Weiterbildung ausgebaut werden.

    Mit der neuen Akademie für Gesundheitsberufe eröffnet sich den jungen Menschen eine attraktive Möglichkeit, sich in ihrer Heimat aus- und fortzubilden. Durch die spezialisierte Fachweiterbildung werden überregional Fachkräfte zur Ausbildung nach Main-Spessart kommen und in der Region bleiben.

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