Klinisches Ethik-Komitee
Am Klinikum Main-Spessart lassen wir uns leiten von Werten wie Verantwortung, Vertrauen, Rücksicht, Respekt und Mitgefühl. Das Selbstbestimmungsrecht einer jeden Person und die Würde unserer Patientinnen und Patienten werden geachtet. Das Klinische Ethik-Komitee am Klinikum Main-Spessart ist ein unabhängiges Beratungsgremium. Es stellt ein Plenum mit dem Ziel der Beantwortung ethischer Fragen im Klinikalltag dar. Das Klinische Ethik-Komitee setzt sich aus verschiedenen Berufsgruppen zusammen, z. B Ärzte, Pflege, Seelsorge, Sozialdienst, Therapeuten, Verwaltung, Patientenvertreter.
Bei Bedarf kann eine Ethikberatung eingefordert werden. Der Behandlungsfall muss nicht spektakulär sein. Es sind gerade auch die Alltagssituationen, in denen eine Ethikberatung helfen kann, Orientierung angesichts komplexer Fragen zu finden.
Ethik-Beratung
Nicht selten treffen im Rahmen der heute möglichen Hochleistungsmedizin Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen, Patienten und ihre Angehörige mit unterschiedlichen
Wertvorstellungen und Grundüberzeugungen aufeinander. Dabei kann es zu Konfliktsituationen und Unklarheiten kommen, z. B. was die weitere Behandlung des Patienten oder
auch nur dessen mutmaßlichen Willen angeht.
Das Ethik-Komitee möchte in diesen Konflikt-Situationen im Einzelfall Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Unter fachkundiger Moderation wird mit allen Beteiligten versucht, zu einem
Konsens zu finden, der von allen mitgetragen werden kann. Die ethische Fallbesprechung wird von einem Ethikberater moderiert und dauert in der Regel knapp 60 Minuten. Es
werden dabei systematisch alle Perspektiven der beteiligten Personen analysiert und alle ethisch relevanten Aspekte aufgearbeitet. Von der Ethikberatung wird ein Protokoll erstellt,
das letztlich in der Patientenakte abgeheftet wird. Die Ethikberatung hat einen beratenden Charakter, d.h. die Entscheidung über das weitere Vorgehen obliegt unverändert
dem behandelnden Arzt und schlussendlich natürlich dem Patienten selbst. Die Ethikberatung ist kostenfrei.
Fort- und Weiterbildung
Die Mitarbeiter des Klinischen Ethik-Komitees bilden sich selbst stetig fort, um in regelmäßigen Abständen medizinethische Fortbildungen für die Mitarbeiter des Klinikums Main-Spessart und die interessierte Öffentlichkeit anbieten zu können. Hierbei geht es vor allem um die Vermittlung wesentlicher medizinethischer Kenntnisse, um in der täglichen Routine mit ethisch relevanten Fragen und Aspekten umgehen zu können.
Leitlinienentwicklung
Neben einer individuellen ethischen Fallbesprechung können bei Konstellationen und Konfliktsituationen, die immer wieder auftreten, Ethikleitlinien entwickelt werden, um das Vorgehen zu standardisieren. Innerhalb des Klinischen Ethik-Komitees werden dafür wesentliche ethische Themen reflektiert. Ziel ist es, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klinikums Main-Spessart eine Hilfestellung zu geben. Den Patienten und deren Angehörigen dienen die Ethik-Leitlinien als Anhaltspunkte für Werte, denen das Klinikum Main-Spessart besondere Bedeutung beimisst.
Häufige Beispiele für ethische Entscheidungssituationen
- Unklarheit in Bezug auf den Willen der Patientin oder des Patienten
- Fragen zur Therapiebegrenzung
- Entscheidungsunsicherheit bei schwierig zu beurteilender Prognose
- Einleitung, Ablehnung oder Begrenzung einer medizinischen Behandlung
- Sinnvolle therapeutische Maßnahmen im Sterbeprozess, wie z. B. Ernährung am Lebensende
Wer kann eine Ethikberatung anfordern?
- Patienten
- Angehörige / Bezugspersonen
- Ärzte
- Pflege- und Funktionsdienst
- Jeder andere Mitarbeiter des Klinikums Main-Spessart
Bitte beachten Sie, dass auch eine anonyme Kontaktaufnahme (z. B. über Dritte) möglich ist und dass Mitglieder des Klinischen Ethikkomitees der Schweigepflicht unterliegen.
Wie kann eine Etikberatung angefordert werden?
- Anforderung eines Ethik-Konsils in Orbis (nur möglich bei Patienten, die aktuell stationär sind)
- Formlose Mail mit kurzer Beschreibung an ethik.komitee@klinikum-msp.de
- Direkte Kontaktaufnahme mit unseren Ansprechpartnern