VIELSEITIG MIT UND FÜR MENSCHEN ARBEITEN
Warum entscheiden sich junge Menschen für die Ausbildung in der Pflege? Fünf von ihnen erzählen ihre Geschichte.
VIELSEITIG MIT UND FÜR MENSCHEN ARBEITEN
Warum entscheiden sich junge Menschen für die Ausbildung in der Pflege? Fünf von ihnen erzählen ihre Geschichte.
Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen, auch für die Auszubildenden am Klinikum Main-Spessart. Einige stehen bereits im letzten Jahr ihrer Ausbildung und konnten sich ein gutes Bild ihres Berufes machen. Fünf von ihnen erzählen, warum sie diesen ergriffen haben, warum es sich aus ihrer Sicht lohnt und wie sich die Ausbildung am Klinikum gestaltet.
Lukas Holzmann
Lukas Holzmann:
Der 23-Jährige wohnt in Lengfurt und ist schon einige Zeit ehrenamtlicher Rettungsschwimmer. „Bei einem Sanitätskurs habe ich gemerkt, dass der medizinische Bereich etwas für mich sein könnte“, erzählt er. Nach dem Fachabitur wollte er Notfallsanitäter werden, allerdings waren die Plätze rar. So entschied er sich zur Ausbildung am Klinikum. „Besonders interessant fand ich die Unfallchirurgie, denn da durfte ich ab und zu bei Operationen dabei sein.“ Schnell merkte er, dass ihm Blut und schwere Verletzungen nichts ausmachen und ihm die Behandlung von Unfallverletzten liegt. Das möchte er weiter nutzen: „Ich möchte Medizin studieren und später selbst operieren.“ Er empfiehlt jedem, der nicht weiß, was er später machen möchte, ein Praktikum im Klinikum. Eine Woche reiche schon aus, um viel mitzubekommen.
Philipp Oestel:
Nach einem Praktikum in der Akutgeriatrie stellte der 18-Jährige aus Rothenfels fest: Der Pflegebereich ist was für mich. Nach dem Realschulabschluss begann er deshalb die Ausbildung am Klinikum Main-Spessart. „Jede Station hatte ihren Reiz. Am meisten interessiert haben mich die Onkologie, die Innere und die Allgemeinchirurgie“, erzählt er. Eine gewisse psychische Grundstabilität sollte man allerdings mitbringen, wenn man in diesem Bereich arbeiten möchte. An die Krankheitsbilder und das, was sie mit sich bringen, gewöhne man sich schnell. „Empathie ist eine wichtige Voraussetzung. Wie man mit den Patienten umgeht, wird einem beigebracht. Das ganze Team hat mich dabei gut unterstützt.“ Eine Zukunft sieht er für sich in der Chirurgie oder Inneren Medizin.
Philipp Oestel
Anastasia Kerbsties
Anastasia Kerbsties:
Während der Schulzeit hat die 19-Jährige aus Marktheidenfeld diverse Praktika gemacht, unter anderem als Arzthelferin und im Kindergarten. Ihr war schnell klar, dass sie in den medizinischen Bereich möchte, am besten in die Krankenpflege. „Ich weiß jetzt, dass das auf jeden Fall die richtige Entscheidung war“, sagt sie. Dass es jeden Tag etwas Neues zu erleben gibt, gefällt ihr besonders: „Der Grundablauf ist zwar immer gleich, aber weil die Patienten oft wechseln und alle individuell sind, ist sehr viel Abwechslung dabei.“ Am besten haben ihr die Neurologie und die Unfallchirurgie gefallen, besonders die Betreuung der Patienten in der Notaufnahme und nach der Operation.
Mohammed Amin Kilze:
Der Syrer Mohammed Amin Kilze wollte der deutschen Gesellschaft, die ihn so herzlich aufgenommen hat, etwas zurückgeben. Als er nach Deutschland gekommen war und erfuhr, dass hier Pflegekräfte fehlen, entschied sich der 26-Jährige, der in Marktheidenfeld wohnt und in seiner Heimat Arabisch studierte, für die Ausbildung am Klinikum Main-Spessart. „Der medizinische Bereich ist sehr interessant, aber auch anspruchsvoll und körperlich anstrengend.“ Er hat bereits viele wertvolle Erfahrungen gemacht, zum Beispiel auf der Corona-Station und in der Onkologie. Sich mit schwerkranken Patienten, mit dem Sterben und dem Tod auseinanderzusetzen, sei zwar psychisch fordernd. „Aber ich habe in meiner Heimat viel Schlimmes erlebt und gesehen, deshalb ist der Tod nichts Neues für mich“, sagt er.
Mohammed Amin Kilze
Konstantin Orth
Konstantin Orth:
Was mache ich nach dem Abitur? Das fragte sich der 21-Jährige aus Rothenbuch und entschied sich zunächst für den Bundesfreiwilligendienst. Dabei merkte er schnell, dass der medizinische Bereich ihm liegt, und bewarb sich für die Ausbildung am Klinikum. „Ich kann jedem, der sich für diesen Beruf interessiert, ein Praktikum empfehlen. Dort sieht man, ob man mit den pflegerischen Grundtätigkeiten, mit schweren Erkrankungen und Tod gut umgehen kann.“ Gesehen hat er inzwischen fast alle Stationen bis auf die Notaufnahme. Dort würde er allerdings gerne tätig sein, wegen der akuten Krankheitsbilder, der schnellen Hilfe und des hohen Durchlaufs. Empathie, Einfühlungsvermögen und keine Angst vor Kontakt mit Menschen, das muss man seiner Meinung nach mitbringen. Alles andere lernt man in der Ausbildung – unter anderem, dass man nicht alles nah an sich heranlassen darf.