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Klinikum Main-Spessart
08.09.2020 | Lohr

Die Stroke Unit des Klinikums Main-Spessart wurde erneut nach dem hohen Qualitätsstandard der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zertifiziert.Als Spezialstation für die Schlaganfallversorgung ist die Stroke Unit Teil der neurologischen Abteilung unter Leitung des Chefarztes Privat-Dozent Dr. Peter Kraft.
Seit 2003 ist die Einheit als regionale Stroke Unit durchgehend zertifiziert. Einer Re-Zertifizierung geht eine aufwändige Begutachtung voraus. Während dieses Verfahrens werden alle relevanten Strukturen und Prozesse von externen Auditoren detailliert betrachtet und analysiert. Zusätzlich wird jährlich ein internes Audit zur Überprüfung durchgeführt. Auch hier wird der komplette Kriterienkatalog der Zertifizierung zugrunde gelegt.

Faktor Zeit bei der Schlaganfall-Behandlung ist entscheidend

Besonders positiv hervorgeben wurde bei der diesjährigen Überprüfung der zwischenzeitlich neu etablierte Stroke-Alarm mit Verwendung des sogenannten „Stroke Buzzers“. Dieser wird verwendet, um alle beteiligten Mitarbeiten nach einem festgelegten Schema zu alarmieren. „Wir betätigen den Buzzer mit Anmeldung des Patienten durch die Leitstelle. Bis der Patient bei uns eintrifft, bereiten wir bereits alles für dessen Behandlung vor und sparen so wertvolle Zeit“, erläutert PD Dr. Peter Kraft. „Bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten ist der Faktor Zeit entscheidend. Je früher die Behandlung beginnt, umso besser. Wir fassen das unter dem Motto „time is brain“ zusammen. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall deshalb bitte immer ohne Zeitverlust den Rettungsdienst unter 112 alarmieren.“

Im letzten Jahr wurden auf der Stroke Unit knapp 600 Menschen aus der Region mit einer Durchblutungsstörung des Gehirns behandelt. Hierfür stehen sieben Monitor-Betten zur Überwachung von Patienten mit Schlaganfall oder Schlaganfallverdacht zur Verfügung. Betreut werden die Patienten vor Ort von fünf examinierten Pflegekräften mit Schlaganfall-Fachweiterbildung, sogenannte „stroke nurses“. Ebenfalls wird auf ein etabliertes Netz von Kooperationspartnern der Neuroradiologie, Neurochirurgie, Gefäßchirurgie, Neuropsychologen und Therapeuten (Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie) zurückgegriffen.

„Wir freuen uns, dass wir erneut die hohe Qualität der Behandlung von Schlaganfallpatienten im interdisziplinären Team nach den vorgegebenen Qualitätsstandards bestätigt bekommen haben“, erklärt Eva Richter, Leitung der Abteilung Projekt-, Qualitäts-, Risikomanagement.

Die neurologische Abteilung des Klinikums Main-Spessart mit insgesamt 40 Betten behandelt Patienten des gesamten Spektrums neurologischer Erkrankungen. Dies sind unter anderem Patienten mit Schlaganfällen, neurodegenerative oder entzündliche Erkrankungen des Nervensystems und Bewusstseinsstörungen aller Art. Im letzten Jahr wurden knapp 2000 in der Fachabteilung behandelt.

 

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