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Klinikum Main-Spessart
20.01.2021 | Lohr

Nach der im Sommer 2020 erfolgten Zertifizierung der Stroke Unit des Klinikums Main-Spessart durch die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe erhielt die Abteilung nun auch das Europäische Zertifikat der ESO, der European Stroke Organisation. Die Stroke Unit als Spezialstation für die Schlaganfallversorgung ist Teil der Neurologischen Abteilung. Sie wird von Chefarzt Privat-Dozent Dr. Peter Kraft geleitet.

Während die Deutsche Zertifizierung für die Stroke Unit Lohr durchgehend seit 2003 besteht, wurde die Europäische Zertifizierung 2020 erstmals an das Klinikum Main-Spessart vergeben. Grundlage der ESO-Zertifizierung ist die hochqualitative Behandlung von Schlaganfall-Patienten inklusiver der detaillierten Betrachtung und Analyse aller relevanten Strukturen und Prozesse durch externe Auditoren.

„Time is brain“ – Behandlungsbeginn entscheidend
„Gerade auch in Zeiten der Corona-Pandemie ist mir wichtig: Bei Verdacht auf einen Schlaganfall zögern Sie nicht, den Rettungsdienst unter 112 zu alarmieren. Der Faktor Zeit ist bei der Behandlung entscheidend und ein früher Behandlungsbeginn enorm wichtig.“ appelliert Priv.-Doz. Dr. Peter Kraft. Studien belegen, dass die Anzahl der Schlaganfall-Patienten im Rahmen der Corona-Pandemie mindestens genauso hoch ist wie zuvor, deutschlandweit aber während der ersten und auch derzeit in der zweiten Welle weniger Schlaganfall-Patienten im Krankenhaus behandelt werden als zuvor. „Man kann daraus schließen, dass vor allem weniger stark betroffene Patienten häufiger als sonst ohne die gebotene diagnostische Abklärung zuhause bleiben, was langfristig zu einer erhöhten Quote erneuter Schlaganfallereignisse führen kann und Schlaganfallfolgen den Alltag der Patienten möglicherweise stärker beeinträchtigen, als dies nach zeitnaher Behandlung der Fall gewesen wäre“, führt er fort.

Interdisziplinäres Team versorgt im Jahr 600 Patienten
Im letzten Jahr wurden auf der Stroke Unit Lohr knapp 600 Menschen aus der Region mit einer Durchblutungsstörung des Gehirns behandelt. Hierfür stehen sieben Monitor-Betten zur Überwachung von Patienten mit Schlaganfall oder Schlaganfallverdacht zur Verfügung. Betreut werden die Patienten vor Ort von examinierten Pflegekräften mit Schlaganfall-Fachweiterbildung, sogenannte „stroke nurses“. Ebenfalls wird auf ein etabliertes Netz von Kooperationspartnern der Neuroradiologie, Neurochirurgie, Gefäßchirurgie, Neuropsychologen und Therapeuten (Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie) zurückgegriffen.

Schlaganfall-Forschung in Lohr
Auch die Schlaganfall-Forschung wird am Klinikum Main-Spessart weiter vorangetrieben. Jüngst wurde von Ärzten der Neurologischen Abteilung ein wissenschaftlicher Artikel im englischsprachigen Journal of Stroke and Cerebrovascular Diseases publiziert. Es konnte darin gezeigt werden, dass die Anzahl der Schlaganfall-Patienten, die im Klinikum Main-Spessart Lohr behandelt werden, auch nach Einführung spezieller Therapieverfahren (kathetergestützte Thrombusentfernung – sogenannte Thrombektomie), die nur in überregionalen Stroke Units durchgeführt werden, nicht rückläufig war. Das Konzept der wohnortnahen Erstversorgung inklusive der sogenannten Lysetherapie (medikamentöse Auflösung des Thrombus) und der gegebenenfalls anschließende Weiterverlegung in das überregionale Zentrum zur Thrombektomie ist angenommen worden. „Im Gegenteil war es sogar so, dass mehr jüngere und schwerer betroffene Patienten gerade aus dem Randbereich des Einzugsgebietes in unserer Klinik behandelt wurden“, so Oberarzt Dr. Stephan Scherzer, Erstautor der Studie.

In der Zeitschrift neuro aktuell wird zudem Anfang 2021 ein Übersichtsartikel zu aktuellen Aspekten einer evidenzbasierten Sekundärprävention des ischämischen Schlaganfalls erscheinen, federführend von Igor Cicala und Dr. Sami Nasri erstellt, zwei Assistenzärzten der Abteilung. Weiterhin nimmt die Neurologische Abteilung an mehreren klinischen Studien teil und betreut medizinische Doktorarbeiten zum Thema Schlaganfall.

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