112

Rettungsdienst und Feuerwehr

110

Polizei

116 117

Ärztlicher Bereitschaftsdienst

089 19240

Giftnotrufzentrale

0800 1 11 01 11
0800 1 11 02 22

Telefonseelsorge

09352 / 505 - 0

Klinikum Lohr mit zentraler Notaufnahme

 

Schließen

Language:

kompetent. menschlich. nah.

Notfallnummern

Klinikum Main-Spessart
23.07.2021 | Lohr a.Main

Egon Bernhard ist erleichtert: „Es geht mir gut und ich freue mich jetzt sehr darauf, bald wieder nach Hause gehen zu dürfen“, sagte der 69-Jährige schon wenige Stunden nach seiner Herzoperation. Bernhard war der erste Patient, der am Klinikum Main-Spessart einen subkutanen Defibrillator implantiert bekommen hat, um den Herzrhythmus dauerhaft zu stabilisieren. Der Rentner ist in Lohr und Umgebung vielen bekannt: Sein Vater Erhard Bernhard eröffnete einst das Eiscafé Bernhard, das bis heute existiert und in dem auch Egon Bernhard viele Jahre mitarbeitete.

„Die Operation ist sehr gut und ohne Komplikationen verlaufen. Der Defibrillator wird Herrn Bernhard in seinem Alltag unterstützen, er ermöglicht ihm ein sorgenfreieres Leben“, sagte Chefarzt Dr. Kilian Distler, Leiter der Kardiologie und Intensivmedizin am Klinikum Main-Spessart: „Dass wir dieses neue Verfahren am Klinikum einführen konnten, ist für unser Haus ein großer Gewinn. Ein unter der Haut liegender Defibrillator kann für viele Patientinnen und Patienten eine sehr gute Option sein.“

Subkutaner Defibrillator als zusätzliche Option

Defibrillatoren überwachen dauerhaft den Herzrhythmus von Patientinnen und Patienten. Treten Rhythmusstörungen auf, greift das Gerät über einen elektrischen Impuls korrigierend ein und stellt den gesunden Herzrhythmus wieder her. Menschen mit lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen kann dadurch ein beschwerdefreies Leben ermöglicht werden. Ein subkutaner Defibrillator, der also unter der Haut eingesetzt wird, kommt allerdings nur dann in Frage, wenn umfassende Tests vorab ergeben haben, dass alle entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind. „Herzkranke, die einen Schrittmacher benötigen, scheiden beispielsweise für die Variante aus, da subkutane Defibrillatoren nicht über eine solche Funktion verfügen“, so Distler.

Gleichzeitig bietet die Implantation subkutaner Defibrillatoren Vorteile im Vergleich zu den oft verwendeten transvenösen Defibrillatoren. Die unter der Haut liegende Elektrode des Defibrillators hat weder zum Herzen noch zu einem Blutgefäß direkten Kontakt. Das Risiko von gefährlichen Blutinfektionen kann bei diesem Verfahren also weitgehend ausgeschlossen werden. Zudem ist die durchschnittliche Einsatzzeit subkutaner Defibrillatoren deutlich höher als die von transvenösen, bei denen nach etwa zehn Jahren ein Batteriewechsel fällig wird und Defekte an den Sonden auftreten können.

Versorgung aus einer Hand

Für Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Main-Spessart hat die Neuerung deutliche Vorteile. „Patienten, für die ein subkutaner Defibrillator in Frage kam, mussten für den Eingriff bisher in andere Kliniken verlegt werden. Die lange Fahrtzeit fällt nun weg und wir können eine Versorgung aus einer Hand anbieten“, erklärt Distler. Für den ersten Eingriff dieser Art am Lohrer Krankenhaus holte sich der Chefarzt zudem fachliche Unterstützung durch einen Experten der Uniklinik Augsburg und führt fort: „Der fachliche Austausch mit Kollegen ist mir sehr wichtig. Wir möchten die beste Versorgung hier im Landkreis anbieten und erweitern unser Portfolio deswegen stetig.“

Mehr als 2.500 Kardiologie-Patienten im Jahr am Klinikum Main-Spessart

Die kardiologische Abteilung des Klinikums Main-Spessart versorgt pro Jahr etwa 2.500 Patientinnen und Patienten mit akuten und chronischen Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und sichert mit dem Herzkatheterlabor und der 2017 eingerichteten Brustschmerz-Einheit (Chest-Pain-Unit) kompetente und schnelle Notfallversorgung rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Distler leitet den Bereich seit April 2020 als Chefarzt. Zuvor war der Internist, Kardiologe, Intensivmediziner und Notfallmediziner für das Würzburger Juliusspital tätig. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie verlieh ihm die Zusatzqualifikationen Herzinsuffizienz, Interventionelle Kardiologie sowie Spezielle Rhythmologie - Teilbereich Aktive Herzrhythmusimplantate.

Zurück

Impressum / Datenschutz
© Klinikum Main-Spessart

Zurück zum Anfang