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Klinikum Main-Spessart
30.03.2023 | Lohr a.Main

 

Das Landratsamt Main-Spessart hat im Februar 2023 die baurechtliche Genehmigung für den Neubau des Zentralklinikums samt Parkhaus und Erschließungsstraße erteilt. Bis Ende 2026 soll das neue Zentralklinikum auf dem Gelände des Bezirkskrankenhauses am Sommerberg in Lohr am Main entstehen.

Das Klinikum Main-Spessart, Eigenbetrieb des Landkreises Main-Spessart hat damit die letzte formale Hürde für das lang geplante Projekt Neubau Zentralklinikum Main-Spessart genommen. „Die Erteilung der Baugenehmigung ist ein weiterer Meilenstein für unser Bauvorhaben“, betont Klinikreferent René Bostelaar.

Auch Landrätin Sabine Sitter freut sich, dass der Bau nun endlich beginnen kann. „Ein großer Dank gilt dabei allen Mitarbeitenden des Landratsamts Main-Spessart, des Klinikum Main-Spessart aber auch der Stadt Lohr a.Main und allen weiteren Beteiligten, die an dem Verfahren mitgewirkt haben.“

Dabei gilt die Errichtung eines Krankenhauses „auf der grünen Wiese“ als eines der kompliziertesten und anspruchsvollen Planungs- und Bauaufgaben überhaupt. „Über die Dauer von fast 3 Jahren wurden im Rahmen des Genehmigungsverfahrens sechs Umzugskartons mit Aktenordnern geprüft“ berichtet Sven Kremer, Leitung der Abteilung Bau und Technik des Klinikum Main-Spessart. Neben Emission-, Lärm-, Arbeits-, Brand- und Umweltschutz mussten krankenhausspezifische Anforderungen – beispielsweise der Gesundheits- oder Infektionsschutz - bewertet werden. Auch die technische Gebäudeausrüstung, etwa zur Wärme- und Kälteerzeugung, Wasser- und Stromversorgung, die Kommunikationstechnik und die für ein Krankenhausprojekt typische Medizintechnik sind wesentliche Bestandteile der Prüfung durch die untere Bauaufsichtsbehörde gewesen.

Umplanungen notwendig
Für das Zentralklinikum Main-Spessart wurde bereits im Jahr 2019 ein Energiekonzept beschlossen, welches Wärme und Kälte möglichst ökologisch und ökonomisch zur Verfügung stellt. Die aktuellen Entwicklungen im Energiesektor zeigen jedoch, dass ein schnelles Umdenken nötig ist. In Zusammenarbeit mit dem Generalplaner a|sh sander.hofrichter architekten wurden deshalb verschiedene Szenarien in Bezug auf die Energieversorgung erarbeitet und bewertet. „Die Versorgungssicherheit unserer Patientinnen und Patienten hat dabei oberste Priorität“ erläutert Klinikreferent René Bostelaar. Die wesentlichen Parameter waren dabei neben der Zukunftssicherheit in Bezug auf die Verfügbarkeit von Energie, die technische Realisierbarkeit, sowie die Investitions- und Betriebskosten. Ziel war es, so weit wie möglich auf die Nutzung fossiler Energieträger zu verzichten. Daher wird auf das bisher geplante Blockheizkraftwert mit Kraft-Wärme-Kopplung verzichtet und verstärkt auf Biomasse, Wärmepumpe und Photovoltaik gesetzt.

Zusätzlich zu der Umplanung des Energiekonzeptes wird es auch eine Neuausrichtung in Bezug auf die im Jahr 2019 geplante Küche im Zentralklinikum geben. Anstatt des bisher geplanten und nach heutigen Erkenntnissen und Anforderungen nicht mehr zeitgemäßen Produktionssystems „Cook & Hold“, bei der die Speisen erst kurz vor Ausgabe zubereitet und dann warmgehalten werden, wird nun das „Cook & Chill“ System angewandt. Bei diesem Verfahren werden die Speisen schonend gegart und anschließend unmittelbar auf + 3 Grad Celsius schockgekühlt. Hierdurch bleiben Struktur und Nährstoffe sowie der volle Geschmack der Speisen erhalten. Unmittelbar vor der Essensausgabe werden die Speisen, innerhalb kurzer Zeit, vor Ort regeneriert und an die Patienten ausgegeben.

Nächte Schritte
Bautechnisch geht es nun mit dem Abriss des leer stehenden Sozialgebäudes des Bezirkskrankenhauses weiter, welcher zur Errichtung der ungefähr 650 Meter langen Erschließungsstraße notwendig ist. Die öffentliche Ausschreibung der Erschließungsstraße im Rahmen eines Vergabeverfahrens ist dann für April 2023 geplant. Derzeit befindet sich das Bauprojekt in der Leistungsphase 5, welche die Ausführungsplanung beinhaltet. Hier werden auf Grundlage der Entwurfs- und Genehmigungsplanung die Grundrisse, Schnitte und Detailzeichnungen erarbeitet. Die Leistungsphase 5 wird gemäß Bauplan im Februar 2024 abgeschlossen sein. Ziel ist es, mit dem neuen Klinikum Ende 2026 in Betrieb zu gehen.

Chronologie des Neubau-Projektes
Nachdem im Dezember 2015 der Kreistag für den Neubau und damit für die Zentralisierung der stationären Versorgung der Bevölkerung im Landkreis Main- Spessart gestimmt hat, folgte nach Abstimmungsgesprächen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege im Dezember 2017 der Antrag auf Aufnahme des Neubau-Projektes in das Jahreskrankenhausbauprogramm. Im Juli 2018 erhielt das Klinikum Main-Spessart schließlich den Ministerialbeschluss zur Aufnahme in das Programm und die Mitteilung über förderfähige Gesamtkosten in Höhe von 99,28 Mio. € für den Klinikneubau. Ende des Jahres 2018 wurde der Generalplaner sander.hofrichter architekten GmbH mittels Kreistagsbeschluss mit dem Projekt beauftragt. Das neue Zentralklinikum Main-Spessart soll am Sommerberg, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bezirkskrankenhaus mit einer Nutzfläche von rund 17.000 qm und 280 Betten entstehen. Im April 2020 wurde hierzu ein Erbbaurechtsvertrag zwischen Landkreis und Bezirkskrankenhaus (BKH) geschlossen, um die Bauarbeiten auf dem Gelände des BKH durchführen zu können. Im September des gleichen Jahres wurde auch der offizielle Bauantrag bei der Stadt Lohr und dem Landkreis Main-Spessart abgegeben. Nach weiteren Beschlussphasen im Kreistag des Landkreises wurde im April 2021 schließlich der Förderantrag zum Erhalt der fachlichen Billigung bei der Regierung von Unterfranken eingereicht. Mit einem Anhörungsschreiben im März 2022 erklärte die Regierung, dass mit Einreichung ergänzender Unterlagen eine deutlich höhere Förderung des Neubau-Projekts möglich sei. Daraufhin überarbeitete der Generalplaner sander.hofrichter architekten GmbH die Kostenberechnung für das Zentralklinikum, welche Ende Juni 2022 an die
Regierung von Unterfranken übermittelt wurde. Die Regierung erkennt in ihrem zweiten Anhörungsschreiben 108,992 Mio. € der geprüften Gesamtkosten in Höhe von 157,144 Mio. € als förderfähig an. In der Sitzung im September 2022 gab der Kreistag grünes Licht für die berechnete Fördersumme und bestätigte mit dem Beschluss die Finanzierung der Baumaßnahme und die Übernahme der Vorfinanzierungskosten.

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