Aktuell

Klinikum Main-Spessart informiert zum Delir Awareness Day am 12. März
Aufklärung und Sensibilisierung für eine oft unterschätzte Erkrankung
Das Klinikum Main-Spessart beteiligt sich am internationalen Delir Awareness Day am 12. März 2025 und richtet den Blick auf das Delir – eine häufig unterschätzte, aber ernstzunehmende Erkrankung, die vor allem ältere Patienten betrifft und in vielen Fällen reversibel ist.
Eine Projektgruppe des Klinikums, unter der Leitung von Natalie Preiß, Chefärztin der Geriatrie, möchte an diesem Tag das Bewusstsein für das Thema schärfen und durch verschiedene Maßnahmen eine breite Sensibilisierung erreichen. Im Foyer des Klinikums wird ein Informationsstand eingerichtet, der von Fachärzten und Pflegepersonal besetzt wird und einen aktiven Austausch zur Aufklärung über akute Verwirrtheitszustände ermöglicht. Patienten, Angehörige und Interessierte können sich hier über die Ursachen und Symptome des Delirs informieren. Begleitend werden Flyer verteilt, die die wesentlichen Aspekte dieser Erkrankung zusammenfassen.
Ergänzend dazu wird es zwei Vorträge geben, die um 11:00 Uhr und 16:00 Uhr im Raum Spessarttor im 1. OG des Geriatrischen Zentrums stattfinden. Unter dem Titel „Plötzlich verwirrt im Krankenhaus – warum trifft es viele alte Menschen?“ wird Chefärztin Preiß auf die Ursachen, Symptome und die Bedeutung einer frühzeitigen Erkennung des Delirs eingehen.
Ein Highlight des Tages ist die Möglichkeit, von 09:00 bis 11:00 Uhr sowie von 12:00 bis 13:00 Uhr in einem Alterssimulationsanzug die Herausforderungen zu erleben, mit denen ältere Menschen im Alltag konfrontiert sind. Diese Aktion wird ebenfalls im Raum Spessarttor angeboten und ermöglicht eine eindrucksvolle Selbsterfahrung.
Hintergrund: Das Delir – wenn Menschen „aus der Spur geraten“
Der Begriff „Delir“ stammt vom lateinischen „de lira ire“ – aus der Spur geraten. Betroffene zeigen plötzlich verändertes Verhalten: Sie wirken unruhig, aggressiv oder lethargisch, wobei sich die Symptome häufig im Tagesverlauf ändern. Die Diagnose des Delirs ist oft erschwert, da es leicht mit Demenz verwechselt wird. Während Demenz schleichend fortschreitet, tritt das Delir abrupt auf – und ist meist reversibel.
„Ein Delir ist keine normale Alterserscheinung, sondern eine schwere, oft vermeidbare Störung des Gehirns“, erklärt Natalie Preiß. „Es kann durch viele Faktoren ausgelöst werden - etwa Infektionen, Operationen oder ungewohnte Medikamente. Entscheidend ist, es frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln, um bleibende Schäden zu vermeiden.“
Ältere Menschen, die aufgrund von Vorerkrankungen wie Lungenentzündungen oder Knochenbrüchen ins Krankenhaus eingeliefert werden, sind besonders gefährdet, ein Delir zu entwickeln. „Leider ist vielen die Bedeutung eines Delirs nicht bekannt. Durch unseren Aktionstag möchten wir nicht nur Patienten und deren Angehörige sensibilisieren, sondern auch unser eigenes Personal weiter schulen“, so Klinikreferent René A. Bostelaar.
Typische Anzeichen eines Delirs:
Zu den häufigsten Symptomen eines Delirs gehören Verwirrtheit, Apathie, Unruhe sowie gelegentlich aggressives Verhalten. Betroffene haben Schwierigkeiten, Gesprächen zu folgen, sind desorientiert und wissen oft nicht, warum sie sich im Krankenhaus befinden. Besonders charakteristisch ist die Schwankung der Symptome im Tagesverlauf, wobei sich die Beschwerden insbesondere in den Abend- und Nachtstunden verschlechtern können.
Das Klinikum Main-Spessart lädt alle Interessierten herzlich ein, den Infostand zu besuchen und an den verschiedenen Aktionen teilzunehmen.